Zur Motivation, speziell der Arbeitsmotivation, gibt es viele Theorien und noch mehr Studien. Zwei Beispiele für letzteres sind „IT-Zufriedenheit in europäischen Unternehmen“ von Sharp und der „Human Spaces Report“. Auch für Steuerberater ist das interessant.
„IT-Zufriedenheit in europäischen Unternehmen“
Man nehme eine 5-Tage-Woche, bis zu 30 Tage Urlaub, füge ein paar Feiertage und eine kleine Prise Krankheitstage hinzu… und dann liegt man bei rund 220 Tagen, die ein durchschnittlicher Büromensch jedes Jahr an seinem Schreibtisch sitzt. Die spannende Frage ist nun: Sitzen die Angestellten gerne dort?
Geht es nach den Ergebnisse Sharp-Studie „IT-Zufriedenheit in europäischen Unternehmen“ lautet die Antwort: eher nicht. Allein in Deutschland fanden 64% überwiegend negative Worte für ihren Arbeitsplatz – während 16% ihr Büro motivierend fanden.
Gut, so richtig repräsentativ ist die Studie nun auch wieder nicht, schließlich wurden in Deutschland nur 1.015 Angestellte befragt (und weitere 6.030 Bürokräfte in acht weiteren europäischen Ländern). Aber die Tendenz ist offensichtlich:
- Immerhin soll der „durchschnittliche Angestellte“ „dreimal täglich“ aufgrund der eingesetzten Technologie frustriert sein,
- sollen 43% ihre Büroumgebung „langweilig und nicht inspirierend“ finden,
- sollen 31% zu viel Zeit mit langweiligen Verwaltungsaufgaben verbringen,
- sollen 28% aufgrund veralteter Arbeitsmethoden frustriert sein und
- sollen 26% ihre Arbeitsgeräte aufgrund defekter Technik nicht nutzen können.
Vom Motivationskiller zur Motivationsspritze
Im Umkehrschluss stellt die Sharp-Studie aber auch dar, was sich Arbeitnehmer als motivierende Umgebung wünschen:
- für 42% der Befragten ist klar, dass sich moderne und einfach zu bedienende Technologie am Arbeitsplatz positiv auf ihre Motivation auswirken würde,
- 16% aller befragten Teilnehmer sind davon überzeugt, dass dies die Verbundenheit zum Arbeitgeber stärkt, und
- bei der Generation unter 35 Jahren empfinden 49% eine positive Wirkung moderner Technologien auf ihre Arbeitsmoral.
Was sonst noch wichtig ist
Weitere Anregungen, wie das Wohlbefinden, die Produktivität und die Kreativität steigen können, finden sich u.a. Human Spaces Report 2014. Laut dieser Studie wünschen sich Arbeitnehmer Tageslicht, Grünpflanzen, Ruheräume und den Blick aufs Meer.
Die in der Titelgrafik eingebaute Forderung „mehr Platz“ findet sich in den vorgenannten Studien nicht, wohl aber lässt sie sich aus dem Buch Erfolgsfaktor Büro – Trends und Gestaltungsansätze neuer Büro- und Arbeitswelten des Wiesbadener Verlags Springer Gabler herauslesen. Dabei arbeitet der Autor Prof. Dr. Martin Klaffke u.a. heraus, dass es den Arbeitsplatz der Zukunft nicht gibt. Es komme vielmehr darauf an, das für den individuellen Fall optimale Arbeitsplatzangebot zu finden.
Fazit
Warum die Ergebnisse der beiden Studien so wichtig sind, haben wir zwei Absätze weiter oben schon dargestellt: Je jünger die Mitarbeiter sind, desto größer ist die Wirkung zeitgemäßer Technologie auf die Arbeitsmoral. AUßerdem wird dadurch die Verbundenheit zum Arbeitgeber gestärkt.
Ansonsten ist es wichtig, dass die Arbeitsmethoden nicht veraltet sind und langweilige Verwaltungsaufgaben reduziert werden sollten. Während das erstgenannte intern gelöst werden muss, können wir zumindest bei den Routineaufgaben im Honorarmanagement Abhilfe schaffen.
Aus strategischer Sicht ist es jedenfalls sinnvoll, die eigene Kanzlei regelmäßig auf Motivationskiller (reduzieren) und Motivationsfaktoren (erhalten oder erhöhen) zu überprüfen. Nur so lassen sich im Wettbewerb mit anderen Kanzleien gute Mitarbeiter langfristig halten und neue finden.