„Ein Ziel ist ein Traum mit Termin“

Vor zehn Tagen haben wir bereits ein #MondayMotivation-Zitat unseres Twitter-Profils @StBVS-Followern mit etwas internen Hintergrundinformationen gewürzt. Jetzt legen wir für das aktuelle Zitat „Ein Ziel ist ein Traum mit Termin“ nach.

Vorsätze vs. Ziele

Speziell zum Jahreswechsel lässt sich gut erkennen, was den Unterschied zwischen Vorsätzen und Zielen ausmacht. Silvester ist der feste Termin, an dem die letzte Zigarette geraucht werden soll und danach soll Schicht im Schacht sein. Das kann funktionieren, scheitert aber oft schon im Ansatz, wenn statt Mitternacht das Fristende auf „nach dem Aufstehen“ verschoben wird.
Nicht ganz so offensichtlich ist, wenn der gute Vorsatz lautet, endlich mit dem Sport anzufangen oder mehr und vor allem regelmäßig Sport zu treiben. Fitness-Studios sind die Nutznießer: Im Januar schnellen die Anmeldezahlen nach oben und bis einschließlich Februar ist es in den Fitnesstempeln voller als sonst. Aber spätestens im März zeigt sich die Halbwertszeit des guten Vorsatzes und kontinuierlich werden mehr und mehr Spinde frei. Damit bleiben viele Vorsätze auf der Ebene des Traums.
Was auch immer die individuellen Gründe für die mangelnde Konsequenz sind, zu einfach formulierte Vorsätze tragen meiner Meinung nach daher stets den Kern des Scheiterns in sich. Besser ist es, wenn aus dem Vorsatz ein Vorhaben wird, indem ein konkretes Ziel formuliert wird. Dann bleiben wir länger motiviert und wissen auch, warum wir bestimmte Anstrengungen auf uns nehmen.
Greifen wir das Beispiel „mehr Sport“ noch einmal auf. Wenn das Ziel „Ich laufe mit meinen Kollegen beim nächsten Firmenlauf mit“ lautet, sind gleich zwei Ziele damit verknüpft – ein bestimmter Termin und der Anspruch, von der Fitness mithalten zu können. Damit steckt darin eine ganz andere Wertigkeit als in einem halbgaren Vorsatz. Anders formuliert: Mit Termin steigt die Chance, den Traum von mehr Fitness über die Ziellinie zu tragen.

Zielstrebigkeit, Motivation und Durchsetzungswillen

Was ich an konkret dem Zitat schätze, ist die zweite Ebene unterhalb der griffigen Formulierung: Es braucht Zielstrebigkeit, Motivation und Durchsetzungswillen, um ein Ziel zu erreichen. Und das gilt unabhängig davon, in welchem Kontext ich es anwende. Im beruflichen bzw. geschäftlichen Umfeld kommt mir das Wort „Traum“ – ebenso wie „Vision“ – nur schwer über die Lippen, weil es zu viele Beispiele für Träumerei gibt. Aber nur wenn ich eine Vorstellung habe, was ich erreichen will, kann ich diese Idee auch konkret werden lassen. Wenn Ihnen jetzt das Zitat vom Bau eines Schiffes und der Sehnsucht nach dem Meer durch den Kopf, haben Sie eine sehr gute Vorstellung, was ich meine.
Bei uns in der Verrechnungsstelle gehen wir jedenfalls vergleichbar vor, insofern können wir auch bei diesem Zitat einen Bezug zu unserem Alltag herstellen. Die Führungsebene hat bestimmte Vorstellungen über den Kurs und wie sie innerhalb einer bestimmten Zeit ankommen will. Auch wenn aufgrund äußerer Einflüsse zwischen rauer See und perfektem Wetter das Zeitfenster zwischenzeitlich ebenso feinjustiert werden muss wie der Kurs: Am Ende führen nur Zielstrebigkeit, Motivation und Durchsetzungswillen zum Erfolg.
Um mit dem letzten Absatz noch einmal den Bogen zum Einstieg zu spannen: So positiv fixe Termine für Ziele sind, so schädlich sind sie meines Erachtens zum Einstieg. Viele Neujahrsvorsätze scheitern auch deswegen, weil das Erreichen dieses Tages schon als Erfolg angesehen wird. Wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass ich ein Ziel erreichen will, kann ich aber sofort mit der Umsetzung anfangen – völlig unabhängig von der Jahreszeit.
 
Wie stehen Sie zu dem Thema? Ist es für Sie eine hilfreiche Motivation, ein Ziel mit einem verbindlichen Termin zu verknüpfen? Oder haben Sie einen ganz anderen Weg, wie Sie Ihre Ziele erreichen?