Budenzauber Krefeld: Schalke 04 gewinnt, Trubel bei Gladbach – Köln, Bayer / KFC Uerdingen chancenlos

Nachdem im Jahr 2001 der DFB-Hallenpokal eingestellt wurde, war die Winterpause für Fußballfreunde lange eine eher trostlose Zeit mit belanglosen Freundschaftsspielen in südlich gelegenen Trainingslagern. Seit 2010 gibt es mit dem „AOK-Traditionsmasters“ in Berlin aber eine Alternative, die es in sich hat: Denn statt den aktuellen Bundesliga-Stars spielen hier die alten Helden auf – und die bringen genau die richtige Mischung aus Leidenschaft, Spaß am Kicken und auch Nostalgie mit. So liefen als Torschützenkönige oder beste Spieler beispielsweise schon Marcus Feinbier, Carsten Ramelow, Matthias Scherz, Darius Wosz oder Chiquinho auf. Internationalen Flair brachten außerdem Top-Stars wie Christian Karembeu (Real Madrid) oder Víctor Muñoz (FC Barcelona) ein.

Uerdinger Legenden verstärkten sich u.a. um Ansgar Brinkmann

Als Qualifikationsturniere gibt es außerdem den „Budenzauber Emsland“ in Lingen (seit 2014) und den Budenzauber Krefeld, der dieses Wochenende seine zweite Auflage erlebte und bei dem sich das Team von riesragmbh.dvs.ag eine Auszeit von der fußballfreien Zeit nahm. Speziell die Fans des ortsansässigen Fußballclubs KFC Uerdingen (von 1953 bis 1995 Bayer Uerdingen) freuten sich ein Loch in den Bauch, mal wieder ihre alten Helden mit Fußballschuhen zu sehen. Von der Mannschaft, die 1985 den DFB-Pokal gegen Bayern München gewonnen hat (bis dahin hatten die Bayern übrigens in jedem Finale gesiegt) waren mit Friedhelm Funkel, Mathias Herget und Rudi Bommer drei Herren um die 60 Lenze am Start. Als jüngere Semester liefen u.a. Marcel Witeczek und der „Weiße Brasilianer“ Ansgar Brinkmann (Baujahre 1968 bzw. 1969) auf. In den beiden Gruppenspielen setzten sich jedoch die deutlich jüngeren Teams des MSV Duisburg (mit 8:1) und von Schalke 04 (5:3) gegen die geballte Erfahrung der Uerdinger durch.

Gladbach setzt sich zweimal durch

In der zweiten Gruppe übernahm der VfL Bochum die Rolle des Torlieferanten, so dass es bei der Partie zwischen der Borussia aus Mönchengladbach und dem 1. FC Köln um den Gruppensieg ging. Wie viel Energie in vermeintlichen „Altherren-Teams“ noch steckt, zeigten speziell der Borusse Andrej Voronin mit einem unnötigen Schubser gegen Karsten Baumann und Matthias Scherz, der den Gladbachern daraufhin sichtbar erregt die Meinung geigte. Das nachfolgende Gerangel führte außerdem zu Roten Karten für Scherz und den Gladbacher Valandi Anagnostou. Auch bei der zweiten Runde des Spiels im kleinen Finale um Platz 3 gab es zwischendurch wieder erhitzte Gemüter, aber wenigstens keine Karten mehr. Ach ja, in beiden Fällen setzten sich die Gladbacher durch – zuerst mit 2:1, anschließend torreicher mit 6:4.
Das Finale bestritten dann Duisburg und Schalke. Nach zweimal 12 Minuten stand es 4:4, so dass erstmals im Turnier das 9-Meter-Schießen zur Entscheidungsfindung herangezogen werden musste. Bei den drei offiziellen Schützen saßen die Nerven sicher und so ging es auch hier in die Verlängerung, die allerdings nur eine Zusatzrunde brauchte (Uwe Weidemann verschoß, siehe Video weiter unten).

Externe Links

Wikipedia: DFB-Hallenpokal
Rote Karten, fliegende Fäuste – Rheinisches Derby eskaliert –>