Neulich, als wir ein Zeitfenster des Sommers erwischt hatten, das auch der Jahreszeit gerecht wird, fand das Sommerfest der StBVS statt: mit Anhang (groß und klein), am See und mit einem Riesengrill. Es gab einige sehr ausgefeilte Beilagen – aber auch einige raffiniert zubereitete Salate.
Salat: Definition von „raffiniert“
Bevor Missverständnisse auftauchen: „Raffiniert“ heißt hier nicht, dass teure/seltene Öle, Gewürze oder Lebensmittel zum Einsatz kamen oder die Zutatenliste unglaublich lang ist. „Raffiniert“ beschreibt hier eher die Grundhaltung, mit der einige Kollegen – ob aus Gründen einer beschränkten kulinarischen Kompetenz, Zeitmangels oder tatsächlicher Begeisterung sei hier nicht eruiert – ihren Beitrag geleistet haben.
Hintergrund bzw. Anlass für die beigesteuerten Beilagen war die Ansage unserer Leitung: „Wir sorgen für den Grillplatz, das Grillgut, den Kühlwagen und die Getränke – für den Rest seid ihr verantwortlich.“ Unter dem Strich war das ein guter Deal, schließlich kümmert sich der Brötchengeber um die großen/aufwendigen Sachen und wir sorgen selbst für echte Vielfalt.
Aber genug der Vorrede, hier nun die schnellen, unkomplizierten Rezepte.
Bayerischer Krautsalat
- 2-3 Packungen Krautsalat
- Speckwürfel
- Kümmel („aus dem Handgelenk“)
Zubereitung: Es ist jetzt eine Geschmacksfrage, ob man den Krautsalat komplett (also inklusive aller Flüssigkeit aus den Dosen) oder leicht abgetropft umfüllt. In einem separaten Vorgang sind jedenfalls die Speckwürfel (gibt es bereits vorgeschnitten und oft auch vorportioniert) in der Pfanne anzubraten und anschließend in den Krautsalat zu geben. Die endgültige bayerische Biergartennote gibt es dann mit Kümmel – dosiert „aus dem Handgelenk“.
Fruchtiger Nudelsalat mit Mayonnaise
- 2-3 Packungen Fleischsalat (der mit Mayonnaise)
- Nudeln
- 1-2 Äpfel
- Ketchup
Zubereitung: Je „schwerer“ der Salat sein soll, desto weniger Nudeln dürfen mit dem Fleischsalat kombiniert werden – insofern ist es dem jeweiligen Koch selbst überlassen, die Mengen abzustimmen. Auf jeden Fall müssen von den gekochten Nudeln nicht alle sofort in die Schüssel mit dem bereits umgefüllten Fleischsalat gegeben werden. Ein paar können genutzt werden bleiben, um auch die letzten Reste von Mayonnaise aus den Dosen zu holen. Zur weiteren Verschleierung braucht es noch ein paar Spritzer Tomatenketchup (vermittelt eine Farbnote von „Cocktailsauce“), die schön ein- bz. umgerührt werden, und ein bis zwei gewürfelte Äpfel, die für eine fruchtige Abwechslung sorgen. Alternativ sollen übrigens auch Mandarinen oder Ananasstücke aus der Dose funktionieren.
Grüner Kartoffelsalat
- 2-3 Packungen Kartoffelsalat (unbedingt der mit Essig und Öl)
- 1 Gurke
- ggf. 1 Packung Feldsalat
Zubereitung: Beim Kartoffelsalat muss unbedingt darauf geachtet werden, dass er mit Essig und Öl angemacht wurde – sonst schmeckt es nicht. Die Gurke muss gehobelt werden, ob sie vorher geschält wird oder nicht – oder ob beides kombiniert wird – ist Geschmacksfrage. Gleiches gilt für die Menge, die untergehoben wird. Je nach persönlichem Gusto können auch ein bis zwei handvoll Feldsalat dazu gegeben werden – entweder ebenfalls untergehoben oder als Dekoration oben auf.
Pflücksalat mit Tomate
- 2-3 Packungen bunter bzw. Pflücksalat
- Cherrytomaten
- Essig-Öl-Vinaigrette
- ggf. Körnermischung
Zubereitung: In den Kühltheken gibt es verschiedene Arten von vorgeschnittenem buntem Salat – einfach nach Geschmack aussuchen oder kombinieren. Zuhause ordentlich waschen (und natürlich abtropfen lassen oder schleudern), in die Schüssel geben und die (ebenfalls gewaschenen) Cherry-Tomaten ergänzen. Für die ganz Faulen: Einfach so in den Salat geben, für die freundlichen Geister: vorher halbieren – das sieht netter aus und lässt sich besser mit der Gabel essen. An- bzw. abschließend Dressing mit Essig und Öl anrichten (die klassische Vinaigrette), alternativ die Tütchenwürze nehmen. Wird der Salat für das abendliche Firmengrillen vorbereitet, sollte die Vinaigrette unbedingt separat transportiert und erst kurz vorher zum Salat gegeben werden. Die extrem einfache Zubereitung kann vertuscht werden, wenn eine Tüte mit gemischten Körnern (Sonnenblumen, Pinien, Sesam etc.) für zusätzlichen Biss sorgt.
Schlussbemerkung
Die Mengenangaben sind hier standardisiert und bleiben teilweise bewusst sehr vage. Das hängt damit zusammen, dass Kochen (auch wenn das hier nur bedingt der richtige Ausdruck ist…) immer auch eine Geschmacksfrage des jeweiligen Kochs ist und einige der Kollegen wirklich „aus dem Handgelenk“ arbeiten.
Ebenso lassen die Mengenangaben keine Rückschlüsse auf die Anzahl der Portionen zu. Das liegt in unserem Fall daran, dass die üblichen „Zielgruppen“ sich in ihrem Hunger sehr stark unterscheiden – was bei dem einen vier Portionen sind, reicht bei dem anderen für zweieinhalb bis maximal drei.
Falls jemand noch Rezepte ergänzen mag: Wir freuen uns auf bzw. über sachdienliche Hinweise im Kommentarfeld.